Filmen mit Smartphone wird durch versteckte Optionen genial

Versteckte Optionen, perfekte Einstellungen, geniale Tipps und mehr. Nach ein paar einfachen Schritten verwandelt sich auch dein Handy in eine Profikamera!

Hast du gewusst, dass dir einige Einstellungen standardmäßig nicht einmal angezeigt werden? Mit dem Handy hochwertig zu filmen wird nun kinderleicht. Aber am wichtigsten ist immer noch warum du filmst und was du filmst. Siehst du das auch so?

  • Zuerst werden wir über die korrekten Einstellungen des Smartphones reden, damit du hier nichts mehr grundlegend falsch machen kannst. Manche Film-Apps eigenen sich dafür, manche gar nicht.
  • Damit du nicht mehr wie ein blutiger Anfänger aussiehst, zeige ich dir, wie Profis mit dem Handy filmen. (Ja, das tun sie trotz ihrer teuren Kameras!)
  • Außerdem habe ich für dich noch heiße Film-Tipps, die gerade für das Smartphone unglaublich wichtig sind. Deinem Kino-Look steht dann nichts mehr im Weg!

Handy in professionelle Kamera verwandeln

Kann man einzigartige Videos nur mit dem Smartphone produzieren? Ja! Und so geht’s richtig.

Die ersten wichtige Schritte nicht unterschätzen

1. Versteckte Video-Optionen entdecken

So. Jetzt starten wir ganz am Anfang. Du musst einen Platz für ein neues Icon auf deinem überfüllten Smartphone finden. Für komfortables und funktionelles Filmen benötigst du nämlich eine passende App. Bei der Standard App ist so ziemlich jede Funktion auf Auto gestellt. Das ist gut für den Vater, der seine Tochter beim Schaukeln vertikal filmt. Für ein professionelles Video, bei dem dir niemand glaubt, dass eine Handykamera dafür verantwortlich ist, sind Auto Settings oft ein Schuss ins Knie.

Hochwertig mit dem Smartphone zu filmen ist mit der richtigen App leicht. Welche du dafür verwendest, hängt ganz von dir ab. Ich arbeite gerne mit der App FiLMiC Pro. Auch OpenCam funktioniert sehr gut. Im Prinzip sollte sie dir einfach die Möglichkeit geben, die versteckten manuellen Einstellungen zu sehen und zu ändern.

2. Die Speicherkarte soll groß sein (logisch)

Damit du auch in spontanen Situationen sofort einsatzbereit bist, musst du dein Handy richtig vorbereiten. Also erstmal den Speicher leeren. Eins ist dir nämlich sicher klar: Du brauchst jede Menge davon. (Ich benutze die App CCleaner für den allgemeinen Datenmüll und lösche zusätzlich manuell die Dateien, die ich nicht mehr brauche.)

Wenn du eine freie Speicherkarte hast, dann setze sie gleich ein. Je höher die Einstellungen und je länger du filmst, desto mehr Speicherplatz brauchst du auch. 32 GB Speicherarten passen meistens gut. Mehr ist immer besser.

Diese Einstellungen sind perfekt

Sehr viele Filmapps wirken beim ersten Öffnen fast wie das Cockpit eines Flugzeuges. Überall gibt es Schalter, Hebel, Knöpfe und Anzeigen. Hoffentlich stoß ich nicht wo an und mach alles kaputt!

Lehne dich einfach zurück, schnalle dich an und lass uns über die Einstellungen fliegen!

Wir gehen jetzt mal die grundlegenden Optionen durch, die die meisten Filmapps zur Verfügung stellen. Also jetzt zu den Schritten, mit denen du wunderschöne Videos mit dem Smartphone filmen wirst.

Filmic Pro Settings
Filmic Pro Settings

1. Auflösung

Starten wir mal mit der Auflösung. Grundsätzlich empfehle ich in Full HD zu filmen. Aber das ist wohl ganz dir überlassen. Deine Kamera packt 4K und es sieht selbst im Dunklen gut aus? Na dann hast du deine Einstellung wohl schon gefunden. Je höher die Auflösung, desto mehr Speicherplatz braucht das Video natürlich.

Meist kann man im gleichen Menüpunkt auch das Seitenverhältnis einstellen. 16:9 wäre hierfür das universelle Standard.

2. Bitrate

Die Bitrate gibt an, wie stark komprimiert dein Video sein soll. In diesem Punkt wollen wir ja keine “Komprimisse” eingehen. (Sorry, das Wortspiel musste sein.) Je höher die Bitrate ist, desto höher ist auch die allgemeine Videoqualität. Also rauf mit der Bitrate soweit es geht. 100 Mbit/s sind für 4K eine gute Wahl, 50 Mbit/s für Full HD.

Bei so einer hohen Einstellung kannst du zwei Dinge erwarten. Der eindeutige Vorteil: Ein gestochen scharfes Bild, das hochwertige und klare Videos macht. Dadurch hebst du dich deutlich von den Videos mit Standardeinstellungen ab. Der kleine Nachteil: Das geht natürlich auf die Kosten des Speichers. Erwarte also, dass sowohl Speicherplatz als auch Akku schnell mal leer gefressen werden. Gut, dass du für Platz auf deinem Smartphone gesorgt hast!

3. Framerate

Du willst die richtige Framerate einstellen? Was für ein spannendes Thema! Darüber könnten wir stundenlang reden. Aber schon gut, fokussieren wir uns jetzt mal auf das Wesentliche. Wenn du die Framerate am Handy einstellen kannst, dann stehen dir meist 24, 25, 30 fps oder mehr zur Verfügung. 24 fps werden vorrangig für Kinofilme verwendet und man sagt dieser Einstellung nach, dass dadurch der beliebte Hollywood Filmlook entsteht. 25 fps sind für unser Stromnetz ideal, da sich keine Licht-Störungen von unserem 50 Hz Stromnetz einspielen. 30 fps sind schon deutlich flüssiger und in der freien Natur mein persönlicher Favorit.

Also wählst du jetzt eine Framerate für das ganze Projekt aus. Wenn du Slowmotion im Video haben möchtest, dann nimmst du ganz einfach eine höhere Framerate für die aktuelle Szene und verlangsamst den Clip nach dem Filmen. Ein Beispiel: du filmst alles mit 24 fps. Eine Slowmotion Szene filmst du dann mit 30 fps und verlangsamst sie anschließend wieder auf 24 fps. Die Szene läuft jetzt mit 80 % Geschwindigkeit (24 / 30 = 0,8).

Lies in meinem beliebten Artikel mehr dazu: Alles über die richtige Framerate in jeder Situation.

4. Audio Format

Der Ton ist mir besonders wichtig. Deshalb wähle ich meist PCM (Pulse Code Modulation) als Audio Format. Das ist der Standard schlechthin für diverse Anwendungen bei digitalen Medien. Also ist das perfekt für Computer, Smartphone oder CDs. Da die Rohdaten nicht komprimiert werden und verlustfrei gespeichert werden, nimmt es zwar viel Speicherplatz in Anspruch, dafür aber in höchster Qualität. Meist wird ein .wav Container verwendet. Die Samplingrate sollte auch hoch sein (48kHz).

Du kannst natürlich ebenso andere Formate ausprobieren, z.B. ist AAC auch empfehlenswert.

Die Gain-Anpassung kannst du durchaus auf Automatisch lassen. Mir gefällt aber die persönliche Kontrolle, wenn man den Gain manuell lässt. Dadurch spielt sich seltener ungewünschtes Rauschen ein.

5. Linsen-Stabilisation

Wenn die Smartphone-Kamera Vibrationen und kleine Stöße so gut wie möglich dämpfen soll, dann schalte die Kamera-Stabilisation ein. Gerade bei der Verwendung eines Schwebestativs würde ich die Option aktivieren. Sonst überträgt sich wirklich jede kleine Vibration ins Bild. Bei manchen elektronischen Gimbals könnten unter Umständen die Mechanismen gegeneinander ankämpfen und dadurch ein Wackelpudding-Bild erzeugen. Das muss man einfach ausprobieren.

6. Einstellungen speichern

Perfekt wäre natürlich, wenn du diese vielen Einstellungen abspeichern könntest. Zum einen gibt es dir die Sicherheit, dass jede Szene die gleichen Settings besitzt und die Videoqualität somit konsistent ist. Zum anderen kannst du jetzt beim nächsten Drehtag gleich richtig schnell durchstarten.

Perfekte Vorbereitung direkt vorm Filmen

1. Smartphone in den Filmmodus bringen

BRR, BRR. Dein Handy hat vibriert! Social Media, Benachrichtigungen, E-Mails und Anrufe klauen uns in fast jeder Situation die Konzentration. Das ganze Gebrumme, Geläute und Geleuchte ist in unserem Alltag schon so verankert, dass es gar nicht mehr auffällt, wie oft wir eine Aktivität dafür unterbrechen. 

Beim Filmen sind #instafood Benachrichtigungen von deiner Freundin wohl eher nicht zu gebrauchen!

Solche Benachrichtigungen können den Bildschirm verdecken, die Film-App beenden, das Bild durch Vibrationen verwackeln, den Akku leer saugen und stören ganz einfach deine Konzentration. Deshalb gebe ich dir hier mal meine Checklist für das Filmen mit dem Handy.

Checklist
  • Akku voll aufgeladen
  • Speicher(karte) leer gemacht
  • Speicherkarte eingeschoben
  • Flugmodus aktiviert
  • Wlan ausgeschaltet
  • GPS ausgeschaltet
  • Nicht stören Modus aktiviert
  • Film App vorbereitet
  • Linse gereinigt

2. Belichtung und Fokus gekonnt verwenden

Meist werden in Kamera-Apps zwei Cursors angeboten. Der eine stellt die Belichtung ein, der andere den Fokus. Du kannst die zwei Cursors im automatischen Modus lassen. Dabei wird der ausgewählte Bereich ständig neu berechnet und die Einstellungen werden laufend während dem Filmen angepasst.

Bei der Belichtung kann das aber schnell störend werden, wenn das Bild einmal hell und dann dunkel ist. Deshalb lohnt es sich oft, einen Bereich auszuwählen, auf den die Belichtung abgestimmt wird. Dann wird der Cursor mit diesen Werten einfach fixiert. Eventuell kannst du in der Option dann auch noch den berechneten Wert ein wenig höherschrauben oder heruntersetzen. Das macht die Postproduktion so viel einfacher! Jeder Shot ist einheitlich und verändert nicht ständig das Verhältnis zwischen hell und dunkel. Das ergibt ein besonders stimmiges Video.

Viele Apps geben dir auch die Möglichkeit die Belichtung mittels Einstellrad zu verändern und erlauben das Finetuning von ISO und Belichtungszeit und Blende.

Das Gleiche gilt für den Fokus. Ein automatischer Fokus ist sehr praktisch, aber nicht bei jedem Shot gut zu gebrauchen. Für den manuellen Fokus gibt es fast immer tolle Tools, die dir eine perfekte Einstellung erlauben. (Zebrastreifen, falsche Farben, usw.) Damit stellst du den Fokus präzise auf eine fixe Distanz ein, die für den aktuellen Shot passt. Auch hier kannst du den manuellen Fokus künstlerisch einsetzen.

3. Weißabgleich durchführen

Beim Weißabgleich zeigst du der Kamera im Grunde welcher Wert am Bild in Wirklichkeit rein weiß ist. Dafür gibt es Voreinstellungen für verschiedene Lichtverhältnisse. Oder du führst einen richtigen Weißabgleich mit Graukarte durch. Das wäre natürlich die optimale Lösung.

Man kann den Weißabgleich auch per Software vornehmen. Wie das geht, erfährst du in meinem Artikel: Videoqualität nach dem Filmen verbessern.

Stativ Gimbal Objektiv Bilder

Filmzubehör genau richtig fürs Smartphone

Eines zeichnet das Hobby Kamera bestimmt aus. Es gibt Zubehör ohne Ende! Irgendwas steht immer auf meiner Wunschliste. Aber bevor du dich in den Kaufrausch begibst, kann ich dir diese Grundausstattung für wirklich anspruchsvolles Filmen mit dem Handy ans Herz legen.

Abwechslung durch Objektive

Objektive sind die wertvollen Schätze eines jeden Filmmakers! Das kommt auch nicht von ungefähr. Natürlich zahlt es sich aus, hier in Qualität zu investieren. Generell bringt jedes gute Objektiv für das Smartphone deine Videos auf das nächste Level. Das ist wohl der Geheimtipp, mit dem dir niemand glauben wird, dass du tatsächlich mit dem Handy gefilmt hast!

Als Erstes könntest du dir ein Weitwinkelobjektiv kaufen. Dadurch allein wackelt das Bild nicht mehr so sehr und es sieht automatisch hochwertiger aus. Wenn du auch Makroshots erzeugen willst, dann brauchst du eine gute Makrolinse. Das Set von Apexel kommt auf Amazon gut an. Natürlich ist man da noch in der Einsteigerklasse. Achte darauf, dass du jedes Objektiv perfekt ausrichtest! Es kann sonst passieren, dass sich unscharfe Bereiche und Linsenfehler einschleichen.

Viele Objektive bieten außerdem eine Tiefenschärfe, wie man es von SLR Kameras kennt. Richtig eingesetzt wirkt das Video noch professioneller und künstlerischer.

Stabile Aufnahmen Dank Handy Befestigungen

Bombenfest mit einem Stativ

Ganz klar gehört auch ein einfaches Stativ zur Grundausrüstung eines jeden Filmmakers. Zum Beispiel dieses Stativset auf Amazon ist sehr beliebt. Es eignet sich prima für Smartphones und ebenso für Kameras, Videorecorder oder GoPro. Für alle Shots, in denen die Kamera still sein sollte, ist es perfekt. Man kann sie damit aber auch an verschiedensten Objekten, wie z.B. ein Skateboard, festmachen. Da würde ich aber eher zu der Actioncam greifen.

Gleiten mit Schwebestativ / Gimbal

Klar, am Anfang willst du dich vielleicht langsam an das ganze Filmmaking gewöhnen. Aber ich kann dir gleich jetzt einen Gimbal oder ein Schwebestativ stark empfehlen. Die eigenen sich für sehr viele Shots und eliminieren bei der richtigen Handhabung jegliches Wackeln. Das Video hebt sich automatisch ab, da es so aussieht, als würde die Kamera schweben. Unglaublich professionell.

Wie ich mein Lieblings-Schwebestativ gefunden habe zeige ich hier: Das richtige Schwebestativ.

Funktionelles Smartphone Rig

Wenn du dein Handy wirklich richtig professionell aussehen lassen willst, dann sieh dir diese Smartphonehalterung auf Amazon an! Es macht das Filmen mit dem Handy einfacher und stabiler. Aber der größte Vorteil: Du kannst das Handy damit ganz einfach an die verschiedensten Slider, Dollys, Stative und Kameras schrauben. Wirklich tolle Funktionalität.

Mikrofon für eine hochwertige Tonaufnahme

Ein guter Sound macht deine Videos so richtig interessant. Bevor du dir ein Mikrofon zulegst, empfehle ich dir meinen Artikel: Die besten Mikrofone für Videoaufnahmen.

Denk auch an den Ton bei deinem Video! Klar, mit dem Handy zu filmen ist deswegen so angenehm, weil man alles in einem Gerät vereint hat. Aber das eingebaute Smartphone Mikrofon ist sicher nicht die Lösung für ein mitreißendes Video. Der Sound macht es aus. Für klare Aufnahmen am Handy verwende ich das Rode SmartLav+ (Amazon).

Einfache Tipps fürs Filmen mit dem Handy

Die mentale Einstellung macht es aus

Die Zeiten der Kameras mit Film, den man erst entwickeln muss, sind jetzt schon lange vorbei. Schade eigentlich! Denn sie haben einen klaren Vorteil. 

Mit diesen Kameras hat man meist smarter gefilmt als mit Smartphones. Man bekam eben nur eine Chance für den perfekten Shot und konnte nicht zwischen 15 Videos das Beste davon auswählen. Automatisch gibt man sich viel mehr Mühe bei der Komposition, den Lichtverhältnissen und der Kameraführung. 

Stell dir ein wenig vor, du könntest nicht jeden Shot sofort anschauen, löschen und neu drehen. Du müsstest stattdessen in die Stadt gehen und deinen Film entwickeln lassen, ein paar Tage warten und ihn dann wieder abholen, um ihn anzusehen! Allein wenn man mit dem Gedanken ein wenig spielt, werden die Videos um so viel besser! Für mich ist der Tipp Goldwert und jedes Mal erinnere ich mich daran erneut. 

Also denk daran: Du hast eine uralte, wertvolle Kamera von deinen Großeltern geerbt und möchtest dich an dem Drehtag wahrlich selbst übertreffen!

Handy beim Filmen richtig halten

Es ist ja ganz schön praktisch so ein kleines, leichtes, flaches Handy. Nur leider nicht beim Filmen. Versuch mal das Smartphone mit ausgestreckten Armen ruhig zu halten während du normal herumgehst. Es wird wippen ohne Ende! Selbst mit dem schönsten Motiv, der feinsten Auflösung und den unglaublichsten Lichtverhältnissen wirkt dein Video bestenfalls unprofessionell, wenn deine zittrigen Hände das Bild schaukeln. Man glaubt zwar, dass man ruhige Chirurgenhände besitzt, aber dann wird einem beim Ansehen plötzlich schlecht. Den Effekt kannst du sehr wohl künstlerisch einsetzen. Das aber nur hin und wieder als Akzent. Hochwertig wirkt es, wenn die Kamera sich absolut sanft und ruckelfrei durch den Raum bewegt. 

Wie filmt man richtig mit dem Handy? Du musst eine stabile Pose beim Filmen einnehmen.

Eine beliebte Standardpose sieht ungefähr so aus: Halte das Handy in beiden Händen so wie beim Gaming. Zieh die Ellenbogen leicht zueinander und bring sie an deinen Oberkörper unter die Brust. Die Arme lässt du ungefähr im rechten Winkel. Dadurch hast du eine sehr stabile Haltung und auch die Höhe des Handys kannst du konstant halten.

Verschiedene Situationen benötigen verschiedene Haltungen. Wichtig ist, dass du die Kamera nah an deinen Körper bringst und so viele Kontaktpunkte wie möglich zwischen Armen und Körper herstellst.

Wenn du Freihand filmst, dann konzentriere dich und achte auf eine extrem ruhige und langsame Kameraführung. Pass auf, dass du das Handy nicht in irgendeine Richtung kippst. 

Beleuchtung und Lichtverhältnisse richtig nutzen

Smartphones neigen dazu, ein flaches Bild zu erzeugen. Deshalb ist es sehr wichtig Ebenen und Bereiche im Bild zu schaffen. Das kann man mit der Kameraführung, Beleuchtung und mit Kontrasten hervorragend beeinflussen.

Bei mitreißenden Videos ist der Betrachter fast wie eine Marionette. Das Video schreibt dir durch geschickte Komposition vor, wo du wann hinzusehen hast. Als Filmmaker spielt man mit der Aufmerksamkeit des Publikums

Besonders wenn ein gewisses Objekt im Vordergrund steht, musst du darauf achten, dass es gut beleuchtet wird. Dadurch hebst du das Objekt oder die Person besonders hervor. Unsere Augen werden vom Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund magisch angezogen. Normalerweise unterstützt man den Effekt mit der Tiefenschärfe, aber da ist man mit dem Smartphone recht limitiert. Umso wichtiger wird eine gut ausgeleuchtete Szene.

Stichwort Kontrast. Durch geschicktes Licht/Schattenspiel bekommen Objekte noch viel mehr Charakter und Details, die sonst untergehen würden. Deswegen filmt man so oft bei tief stehender Sonne. Farben und Schatten, die die Sonne auf dein Gesicht klatscht, sehen nicht nur romantisch aus, sondern lassen dein Objekt förmlich aus dem Bildschirm poppen.

Finger weg vom Zoom

Es gibt eine kleine Faustregel für emotionale, mitreißende Videos. Filme Menschen so, dass man das Weiße in ihren Augen sieht! Das bedeutet praktisch, gehe nah ran an deine Darsteller. Die Betonung liegt bei gehe. Das Video sieht viel belebter aus, wenn du die Kamera durch den Raum führst, statt einfach nur zu zoomen. Die gefilmte Szene fühlt sich auf einmal dreidimensional an, da sich die Blickwinkel zu Objekten (Perspektive) verändern. 

Außerdem steht bei den meisten Smartphones nur ein optischer Zoom zur Auswahl. Und den kannst du dir sparen. Ich sag es nochmal: Finger weg vom optischen Zoom! Sowas erzeugt man, wenn überhaupt nötig, einfach im Videoschnittprogramm. 

Ganz anders ist das bei einem mechanischen Zoomobjektiv. Da verändern sich die Abstände der einzelnen Linsen im Objektiv. Licht fällt also anders durch sie hindurch. Beim digitalen (optischen) Zoom wird einfach ein Teil des digitalen Bildes vergrößert angezeigt. Die Qualität würde sich also verschlechtern.

Smartphone vs. Kamera

Nachteile des Smartphones ausmerzen

Wenn du zu einem Termin musst, würdest du lieber einen Lamborghini fahren, oder die alte Klapperkiste deiner Großeltern, bei der das Pickerl abgelaufen ist? Der Termin wird für dich wahrscheinlich genau gleich ablaufen. Aber es ist im Sportwagen deutlich bequemer, schneller und sicherer.

Genauso ist es mit der Handykamera. Das Endprodukt ist sicher genauso lustig, spannend oder ästhetisch wie mit einer teuren Kamera gefilmt. Allerdings ist der Weg dorthin steinig. Jede andere Videokamera bringt einen gewissen Komfort bereits mit sich.

Mich persönlich stören diese zwei Aspekte beim Filmen mit dem Smartphone.

Sonneneinstrahlung

Handydisplays sind gestochen scharf und unglaublich klar. Aber durch Reflexionen der Sonne lässt sich nicht mehr viel von dieser Farbenpracht erkennen. Das stört, wenn sich die Werte für Belichtung und Fokus verändern, oder Farbwerte herumspringen. Leider passiert das selbst bei den besten Apps hin und wieder. Den Tipp habe ich mir von Drohnen-Enthusiasten abgeschaut, die verwenden nämlich eine Sonnenhaube für ihr Smartphone.

Ist dein Handy beim Surfen unter der Sonne schon mal richtig heiß geworden? Jetzt stell dir vor, du drängst es mit hoher Videoqualität beim Filmen an seine Leistungsspitzen. BZZT! Und das Display ist schwarz, dein Handy hat sich überhitzt. Passieren wird wohl nichts, allerdings ist es so richtig nervig, wenn das Handy sich beim Dreh spontan ausschaltet. Deshalb achte darauf, dass es kühl bleibt!

Akkulaufzeit

Für meine Systemkamera kann ich einfach drei Akkus mitnehmen und sie mit einem schellen Handgriff tauschen. Ganz anders als beim Smartphone. Verschiedenste Apps, ein kraftvoller Prozessor, Pixel-reiches Display und schmaler Formfaktor machen dem Akku ganz schön zu schaffen. Deshalb kann ich dir einen externen Akku sehr ans Herz legen. Ich möchte meine Powerbank (Amazon) unterwegs wirklich nicht mehr missen! 

Eine App fürs Handy ist bei weitem nicht so komfortabel wie beispielsweise eine Kamera. Diese hat als einzige Aufgabe ein tolles Video komfortabel zu filmen. Darin sind sie wirklich gut. Smartphones können ihnen in dem Punkt niemals das Wasser reichen.

Vorteile des Smartphones

Es ist klein und leicht, hat alles, was man braucht und ist zu fast jeder Zeit in greifbarer Nähe. Das Smartphone ist wirklich der ideale Begleiter für die abgelegensten Reisen. Wenn man so will, hat man alles in einem Gerät. Die Kamera, das Mikrofon, den Monitor, die Speicherkarte. Zur Not kann man sogar das Video am Handy bearbeiten und schneiden!

Die besten Ereignisse passieren wohl nur spontan. Genau für solche Gelegenheiten liebe ich mein Smartphone! Als Backup und für den spontanen Moment, in dem man nur schnell das Handy zücken muss, ist es perfekt!

Die Technik rund um das Thema Kamera ist ja unglaublich faszinierend und auch komplex. Aber gerade beim Filmen mit dem Smartphone kann man das ein wenig ausblenden, um sich auf das Wesentliche beim Filmmaking zu konzentrieren. Lass dir Zeit und kritisiere dich nicht zu sehr! Es geht schließlich immer um das Warum.